Beim Öffnen eines Schalters (Kontakt oder Halbleiterbauteil), an den ein induktiver Verbraucher angeschlossen ist, entsteht ohne geeignete Beschaltung ein steiler Spannungsanstieg bis zum Durchbruch (Schaltlichtbogen oder Avalanchedurchbruch), weil die Induktivität eine hohe Spannung erzeugt, da sie bestrebt ist, den Stromfluss aufrechtzuerhalten.
Der Kondensator des Snubbergliedes übernimmt beim Öffnen des Kontaktes temporär den Stromfluss, so dass der Schalter ohne Funken bzw. mit begrenzter Spannungsanstiegsgeschwindigkeit öffnet.
Der Widerstand hat zwei Aufgaben:
Nachteil: Im geöffneten Zustand fließt bei Wechselstrom, bedingt durch den Wechselstromwiderstand (Impedanz) des Kondensators, immer ein Strom durch den Snubber und den Verbraucher. Das kann in einigen Fällen vermieden werden, indem das Snubberglied direkt über den (induktiven) Verbraucher geschaltet wird. Da in diesem Fall die Impedanz des speisenden Netzes in Reihe liegt (das Niederspannungsnetz ist meist induktiv!), verringert sich die Entstörwirkung. Das kann durch einen weiteren, über die Speisequelle geschalteten Kondensator (sog. „X-Kondensator“, oft Bestandteil des Netzfilters) vermieden werden.